Der Konflikt entbrannte bereits 1999, als Geller den Konzern wegen einer angeblichen Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte auf 60 Millionen britische Pfund klagte. Zwar blieb sein Versuch erfolglos, Sammelkarten durften trotzdem keine mehr gedruckt werden – eine Regelung, von der Videospiele allerdings nicht betroffen waren. Eine kuriose Unterscheidung, deren Grund bis heute unklar bleibt.

Zahlreiche Ähnlichkeiten

Ein besonderes Merkmal des Pokémons – und somit auch die wahrscheinlich offensichtlichste Gemeinsamkeit mit Geller – ist der Auftritt mit verbogenem Löffel. Doch dabei bleibt es nicht. Denn der Name Kadabra wird im Japanischen als “Un-Geller” ausgesprochen.

Weit hergeholt scheinen die Anschuldigungen also nicht zu sein. Außerdem sind Ähnlichkeiten der Taschenmonster mit realen Personen keine Seltenheit. Zum Beispiel ließen sich die Entwickler bei der Gestaltung der beiden Kampf-Pokémon Nockchan und Kicklee ganz klar von den bekannten Martial Arts-Filmstars Jackie Chan und Bruce Lee inspirieren. Bei den drei Psycho-Pokémon bediente man sich unterdessen bei Zauberkünstlern. So heißt die zweite Entwicklungsstufe Simsala auf Japanisch “Foodin”, was eine Anspielung auf den berühmten Zauberer Harry Houdini sein soll. Geller fand die Ähnlichkeiten damals jedoch alles andere als amüsant. “Nintendo hat mich in eine böse, okkulte Figur verwandelt”, sagte er deswegen gegenüber der Los Angeles Times.

Die wunderbare Welt des Uri Gellers

Dass das Verbot hätte vermieden werden können, stellt der Entertainer erst Jahre später fest. “Wahrscheinlich hätte ich einfach mit Nintendo reden sollen”, erzählte Geller diesbezüglich 2018 in einem Vice-Interview. Jetzt, knapp 20 Jahre später, scheint der Streit endgültig begraben zu sein. Öffentlichkeitswirksam postete der Zauberer ein Video auf Twitter, in dem er einen goldenen Koffer voller Kadabra-Merchandise präsentiert.

Vorerst sollten Pokémon-Fans die Ankündigungen jedoch mit Vorsicht genießen. Denn bis heute ist nicht bekannt, warum Nintendo damals überhaupt mit dem Verkauf der Sammlerkarten aufhörte. Ob und wann es also tastsächlich ein Kadabra-Comeback geben wird, bleibt offen. Doch egal, was passiert. Zumindest ist die Welt um eine kuriose Geller-Anekdote reicher – immerhin will dieser mit seinen Fähigkeiten sogar einen weiteren Weltkrieg verhindert haben.

Source – derstandard.at